Mythos Flow

von Rüdiger Elke

Wann warst du zuletzt im FLOW?

 

Kennst du dieses glückliche Gefühl, “über dich selbst und deine Zeit frei verfügen zu können, im Einklang mit dir und der Welt zu sein und dein Schicksal in die eigene Hand nehmen zu können” (Mihaly Csikszentmihalyi, “Flow”)?

So ein schwereloses Zeitvergessen war für uns als Kinder noch völlig normal, wenn beim Fußball mit den Kumpels oder beim herumstreunen durch die Felder der Tag rasend schnell vorbeizog.

Und heute, 30 oder 40 Jahre später? Wo sind diese glücklichen FLOW-Momente auf der Strecke geblieben? Vielleicht liegt es ja in der Natur des Älterwerdens: Verpflichtungen, Verantwortung für andere, Erwartungen nehmen zu und zeitvergessene Glücksmomente nehmen ab. Vielleicht auch nicht…

Was hat es mit FLOW eigentlich genau auf sich? Die Vögel am Himmel sind im FLOW? Können wir da etwas lernen?

 

Begleite mich auf eine kleine Gedankenreise…

 

Welch ein majestätischer Anblick…

Wie können sich diese tonnenschweren Vögel aus Metall so elegant in der Luft halten???

Ich wohne nicht spektakulär – mit einer Ausnahme. Von meinem Balkon aus habe ich einen lärmreduzierten, freien Blick auf die startenden und landenden Flugzeuge am Frankfurter Flughafen.

Der Architekt hat das Haus so passend in die Landschaft gepflanzt, daß man die Flieger wie an einer Perlenschnur ankommen sieht, sie aber nicht hört. Hat etwas Meditatives. Es wird nicht langweilig.

 

In grauer Vorzeit – bevor das Fliegen für uns so selbstverständlich, wie Busfahren wurde – orientierten sich Generationen von flugbegeisterten Tüftlern an den Flugkünsten der Vögel.

Ob Otto Lilienthal, die Gebrüder Wright oder Leonardo da Vinci – sie alle waren fasziniert von diesem eleganten, wendigen, scheinbar schwerelosen Gleiten durch die Lüfte.

Wie ist das möglich? Wie kann so ein Vogel, der schwerer ist als Luft, die Erdanziehung überwinden – und dabei noch so unangestrengt glücklich wirken?

 

Sie alle machten sich an die Arbeit und studierten den Vogelflug.

Sie ermittelten die Maße der verschiedensten Vögel. Sie wogen sie und zählten die Federn. Sie berechneten die Verhältnisse von Gewicht, Spannweite und Körperlänge zueinander und ermittelten die idealen Bedingungen, unter denen man fliegen können müßte.

Sie experimentierten mit verschiedenen Materialien. Sie bauten Flugmaschinen in den unterschiedlichsten Formen und Größen und entwarfen die abenteuerlichsten Flügel.

Es gab unzählige erfolglose Versuche, Katastrophen und Rückschritte.

Aber es gab auch immer wieder Neuanfänge. Sie führten zu wichtigen Erkenntnissen, zu theoretischen und praktischen Fortschritten und letztendlich zu einem verläßlichen und erprobten Wissen, wie sich auch ein Mensch in die Lüfte erheben und FLOW-Momente genießen kann.

Die meisten Menschen sind fasziniert von diesem Schauspiel am Himmel.

 

Warum erzähle ich dir das?

Auch in deinem, in meinem, in unserem Leben spielt das Fliegen eine wichtige Rolle.

Fliegen, im Sinne von:

  • einem geliebten Hobby nachgehen und komplett die Zeit vergessen
  • ein tiefer, herzlicher Austausch mit einer befreundeten Person, bei dem die Stunden wie im Flug vergehen
  • wenn Kinder mit Lego oder ihren Malsachen Träume und Fantasien Wirklichkeit werden lassen und Raum und Zeit vergessen
  • körperliche Verausgabung beim Lieblingssport
  • seine persönliche Berufung erkennen und ihr nachgehen

 

Wir lieben diese schwerelosen FLOW-Momente.

Es ist ein “Prozess des völligen Aufgehens im Leben, des Eins Werdens mit einer Tätigkeit, neben der alle anderen bedeutungslos sind. Der Mensch der FLOW erlebt, geht wieder und wieder einer solchen Beschäftigung um seiner selbst willen nach…” (wieder vom Autor mit dem unaussprechlichen Namen).

Ein Kind, das in einer sorgenfreien, geschützten Umgebung aufwächst, kann sich noch ganz diesen FLOW-Momenten hingeben. In meiner Kindheit hätten wir beim Fußballspielen auch das Abendessen vergessen. Deshalb hieß es: „Wenn die Straßenlaternen angehen, kommst du nach Hause“.

 

Wenn die Kindheit endet…

Später verändert sich das bei den Meisten. Verantwortung und Verpflichtungen nehmen zu. All das Planen und Organisieren des Alltags lähmt die Spontanität.

Wir müssen herausfinden, wie wir leben wollen und gleichzeitig versuchen, alle Lebensrollen zu berücksichtigen.

In einem Meer aus Eindrücken und Einflüssen, fällt es den meisten schwer, die eigene Stimme in sich zu hören und stimmige Entscheidungen zu treffen.

Die Jahre gehen ins Land und die schwere- und zeitlosen FLOW-Momente nehmen ab. Und ab. Und ab…

Das ist schon ok, im Grunde funktioniert ja alles. Mehr oder weniger.

Bis sich die alten Erinnerungen an glücklichere Zeiten (oder an Herzenswünsche) in der Lebensmitte wieder melden. Es ist kein Zufall, daß sich bei vielen zwischen 45 und 55 die Zweifel und Sinn-Fragen häufen:

 

 

 

Wie gehen wir damit um?

Was können wir tun?

Was kannst du tun?

 

Nimm’ dir an den Flugkünsten der Vögel ein Beispiel und komm’ in die

 

 

Was meine ich damit?

 

Stelle dir ein großes Exemplar vor, z. B. einen Adler oder einen Albatros.

Wie kommt so ein Albatros in die Lüfte? Wie und wieso lernt er zu fliegen?

Und was brauchen WIR, um in FLOW zu kommen?

 

 

 

Nahrung:

Unser Adler muß jagen und fressen, sonst verhungert er. Deshalb muß er fliegen lernen.

 

Wir leiden – zumindest hier in Mitteleuropa – keinen “physischen” Hunger. Dein (mein, unser) Hunger liegt im Geistigen und Seelischen. Und das ist das Tückische. Wir merken es nicht zeitnah, wenn uns FLOW-Momente und glücklich machende Erlebnisse fehlen. Langfristig jedoch, verkümmern (verhungern) wir langsam, aber sicher.

Sammle und wertschätze deine “Glücklichmacher“. Suche nach kreativen Möglichkeiten, sie in dein Leben einzubauen. Dabei helfen kann dir der kostenfreie 4-Stufen-Leitfaden.

 

Klarheit:

Mit zwei scharfen Augen kann er aus großer Flughöhe seine Beute (Ziel) suchen, erkennen und zuschlagen.

Wir haben oft unsere Schwierigkeiten mit dem Klarsehen. Die Dinge, die uns glücklich machten, verschwimmen nicht selten in einem Nebel aus Vergangenem. Oder wir glauben, das stundenlange, begeisterte Beschäftigen mit Lego oder Malstiften hat nichts mehr mit unserem heutigen, erwachsenen Leben zutun.

Blicke hinter die Kulissen. Das Spiel mit den Legosteinen war nur ein Symptom, ein sichtbares Beispiel für einen tieferliegenden Glücklichmacher. Vielleicht ist es eine grundsätzliche Freude am Aufbau, an Gestaltung, Basteln, an kreativem Schaffen. Bei dieser Suche kann dir auch hier der kostenfreie 4-Stufen-Leitfaden helfen.

 

Umfeld:

Der junge Adler orientiert sich an Vorbildern. Er lernt bei seinen Eltern, Geschwistern oder bei anderen Vögeln, wie sie es machen. Wenn sie es können, kann er es auch.

Viel zu oft verstellt uns die Furcht vor großen Hindernissen und die gemütliche Komfortzone den Blick auf mögliche Glücklichmacher und auf andere Menschen, die das schon erfolgreich umgesetzt haben, was wir wollen.

Sammle positive Beispiele. Es ist erstaunlich, wie sich zweifelnde Menschen verändern, wenn sie erkennen, daß turmhohe Vorbilder einen ähnlichen Weg gegangen sind und auch nur “mit Wasser kochen”. Oder wie Pippi Langstrumpf sagte: “Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“ Hast du Fragen? Nutze das kostenfreie Erstgespräch.

 

Macht der kleinen Schritte:

Bevor sich der junge Vogel wirklich abstößt und losspringt, macht er viele kleine Schritte und Flügelschläge, bis er sich sicher fühlt. “Wer einst fliegen lernen will, der muß erst stehen und gehen und laufen und klettern und tanzen lernen. Man erfliegt das Fliegen nicht.” (Friedrich Nietzsche)

Ungeduld und Zweifel am eigenen Weg lassen uns oft zu große Schritte setzen, um ein Ziel zu erreichen. Wenn wir nicht zeitnah einen Erfolg sehen, schmeckt das nach Scheitern und wir geben es auf.

Nutze die Macht der kleinen Schritte. Komme in Trippelschritten, aber kontinuierlich in Bewegung. Lerne die 4 Regeln für positive Gewohnheiten kennen, um spielerisch leicht an deinem Vorhaben dranzubleiben. Wenn du magst, mehr dazu im Kurs GewohnheitenDomino.

 

Selbstvertrauen:

Er braucht Vertrauen und Zuversicht in seine Flugfähigkeiten.

“Der Grund, warum Vögel fliegen können und wir nicht, ist der, daß sie voller Zuversicht sind und wer zuversichtlich ist, dem wachsen Flügel.” (J. M. Barrie).

Oft stellen wir unser “Licht unter den Scheffel” und zweifeln an unseren Fähigkeiten. Wir haben sie ja noch nicht (oft genug) erfolgreich bewiesen.

Selbstvertrauen kann man lernen. Wie das geht, kannst du hier nachlesen: Wie du gute Gelegenheiten erkennst.

 

Ballast:

Albatrosse sind hervorragende, geschickte Segler. Sind sie einmal in der Luft, können sie mehrere Hundert Kilometer gleiten, ohne einmal mit den Flügeln zu schlagen und 15.000 Kilometer ohne Zwischenhalt zurücklegen. Selbst in Stürmen können sie noch sehr gut manövrieren. Dabei ist ihr Gewicht von bis zu 12 kg nicht etwa hinderlich, es gibt ihnen die nötige Stabilität, um ihren Kurs zu halten.

Wir beklagen uns gerne über schwierigen Rahmenbedingungen, über Zeitmangel und laufende Kosten, über Verpflichtungen und Verantwortung, die unsere Freiheit, unser Leben nach unseren Wünschen zu leben, einschränken.

“Warum muß das jedes Mal…?”

“Warum kann das nicht einfach…?”.

Es fühlt sich nicht selten wie ein voller Rucksack an, der Tag für Tag auf den Schultern lastet.

Dieser Ballast hat auch Vorteile. Wir brauchen ein gewisses Gewicht, das uns erdet, uns den Kurs halten läßt und uns sinnvolle Entscheidungen treffen läßt. Was wir mit viel Mühe, Schweiß und Tränen erreicht haben, hat auch einen höheren Wert für uns, als das, was uns in den Schoß gefallen ist oder was wir mit wenig Geld schnell kaufen konnten. Schau auch bei den Schwierigkeiten oder Hindernissen nach der Kehrseite der Medaille. Wo hat die Situation einen Nutzen für dich? Was kannst du Förderliches daraus lernen? Es geht um die richtige Balance, damit du gut und sicher in FLOW kommst. Schau Dir doch mal das StarterPaket und das ChangePaket an.

 

Widerstände/Gegenwind:

Ein Vogel braucht Gegenwind, um auf seinen Flügeln nach oben getragen zu werden. Hat er genug gelernt und ist vorbereitet, weiß er den Gegenwind zielgerichtet zu nutzen.

Wir alle kennen Zweifler an unseren Lebensideen. Da kann frühzeitige, unsachliche Kritik so eine Idee ein für alle Mal im Keim ersticken. Weil wir diese Art von Gegenwind erwarten, lassen wir’s lieber gleich.

Trifft solche Kritik jedoch auf eine vorbereitete, selbstbewusste Person, kann sie motivieren und den Plan schärfen. Achte in deinem Umfeld auf den Kern der Kritik. Spürst du einfach nur Neid oder ein Nichtgönnen? Dann halte dich damit nicht auf.

Hat die Kritik einen wahren, wertvollen Kern? Dann ist das guter Gegenwind. Du kannst ihn nicht immer sofort umsetzen, aber merke ihn dir. Viel auch dazu im StarterPaket oder ChangePaket an.

 

Das Wichtigste:

Das Wichtigste (fast) zum Schluß: Zwei starke Flügel mit den vielen Federn tragen den Vogel und lassen ihn schwerelos  fliegen, wohin er möchte

Leider haben wir weder Flügel noch Federn, die uns in FLOW bringen. Oder doch…? Unsere beiden Flügel heißen Herz und Verstand, aber meistens benutzen wir nur den einen oder den anderen. Links- oder rechtslastig fällt es schwer, in FLOW zu kommen.

Wenn sich Herz (Intuition, Kreativität, Herzenswünsche) und Verstand (Planung, Auswirkungen, Kosten-Nutzen-Vergleich) ergänzen und wir beides gleichberechtigt wirken lassen, sind es zwei starke Flügel, die uns tragen.

Und unsere Federn? Stelle dir vor, die Federn stehen für dein erworbenes Wissen, für deine Talente, für deine Fähigkeiten, für deine Berufung, für deine Erfahrungen, für deine persönlichen Werte. Das übersehen wir gerne oder wir sehen nicht das Gesamtbild, wie alles zusammenhängt und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben. Wir verkennen unseren Wert!

In der Flugschule des Lebens sammeln wir deine Federn und verbinden sie mit deinen Flügeln. Erkenne deinen Wert. Erkenne deinen Weg.

 

 

 

 

In diesem Sinne wünsche ich dir von Herzen einen liebevollen und herzlichen Blick auf deine „Flugeigenschaften“ und ein tiefes Vertrauen in deine Fähigkeit zum Glücklichsein.

Wertvolle Grüße

Rüdiger

 

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